Welche e-Invoicing Pflichten erwarten Sie in 2020 in Skandinavien?
E-Invoicing und seine Vorteile sind in Skandinavien schon länger angekommen. Daher können sich Länder wie Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark schon länger zu den Pionieren im E-Invoicing Bereich in Europa zählen, insbesondere durch ihre Invoicing-Rate von über 40%.
Doch was erwartet uns in diesem Jahr?
Dänemark
In Dänemark wurde die elektronische Rechnungsstellung im B2G-Umfeld bereits 2005 eingeführt. Damit ist es eines der führenden europäischen Länder im E-Invoicing.
Ab dem 18. April 2020 müssen alle Behörden das PEPPOL Netzwerk und PEPPOL BIS 3 akzeptieren. Außerdem wird dann NemHandel, die dänische Infrastruktur für E-Rechnungsstellung, an PEPPOL angebunden sein. Damit werden alle öffentlichen Dienste in der Lage sein, Rechnungen im PEPPOL BIS 3 Format & im OIOUBL-Format zu erhalten.
Kleine Unternehmen können mit dem Portal NemHandel E-Rechnungen an öffentliche Verwaltungen senden. Die Verwendung ist auf dänische Unternehmen beschränkt.
Seit dem 1. Mai 2019 werden die zentralen Agenturen vollständig an das PEPPOL-Netz angeschlossen, um eine größere Interoperabilität zu gewährleisten. Nicht zentrale Agenturen müssen dies ab Mai 2020 tun.
Norwegen
Zwischen 2011 und 2015 wurde in Norwegen der Einsatz von E-Invoicing in allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung eingeführt. B2G E-Invoicing Empfangsbereitschaft seit 2011 und Sendebereitschaft seit 2012. Bisher kann Norwegen von 45 produktiven PEPPOL Access Point profitieren sowie von mehr als 121.000 PEPPOL Empfängern, die im Monat über 8 Mio. Transaktionen abwickeln.
Die länderspezifisch genutzten Formate sind EHF und PEPPOL BIS. Das heißt, dass alle öffentliche Verwaltungen in der Lage sein müssen beide Formate zu empfangen. Unternehmen, die EHF E-Rechnungen annehmen, müssen dafür bei Elma registriert sein. Daher werden seit 2015 elektronische Rechnungen in allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung verwendet.
Im letzten Jahr, zum 1. April 2019 wurden EHF Rechnungen und Gutschriften durch Version 3.0 ersetzt. Seit Januar 2020 wurde die Verpflichtung zur Abgabe von SAF-T für Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als NOK 5 Mio. eingeführt. Der SAF-T muss allerdings nur bei Aufforderung, z.B. im Rahmen einer steuerlichen Prüfung, zur Verfügung gestellt werden. Dabei soll der Datenumfang des SAF-T kontinuierlich erweitert werden. Zu Beginn ist nur die Abfrage von Buchhaltungsinformationen, insbesondere Angaben zu Leistendem, Leistungsempfänger und Umsatzsteueridentifikationsnummer notwendig.
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Finnland
B2G E-Invoicing ist in Finnland bereits seit 2010 Pflicht! Genau wie Dänemark setzt Finnland auch auf ein 4-Ecken-Modell. PEPPOL ist allerdings noch nicht der zulässige Standard im öffentlichen Sektor, obwohl dies zukünftig geändert werden soll. Genutzt werden stattdessen TEAPPSXML und am häufigsten Finvoice.
Das finnische Entwicklungszentrum für die Informationsgesellschaft (TIEKE) hat eine aktualisierte Version der E-Invoicing Directory entwickelt zur Identifizierung der Rechnungssteller und -empfänger. Damit können Dienstleister und Unternehmen nun ihre eigenen Unternehmensinformationen aktualisieren, ihr Tool selbst bedienen und können einfacher neue Handelspartner anbinden.
Schweden
E-Invoicing gehört in Schweden seit 2008 zur Pflicht! Die Einführung hat aber bereits in den 90er Jahren begonnen. Heute erfolgen mehr als 60% der Rechnungsstellungen von öffentlichen Behörden und ca. 50% aller Rechnungen an lokale öffentliche Rechnungsempfänger elektronisch.
Seit dem 1. April 2019 müssen alle Rechnungen ausnahmslos elektronisch ausgestellt werden, ohne Mindestwert. PEPPOL BIS Billing 3.0 ist für Käufer im öffentlichen Sektor verpflichtend und für alle Lieferanten an öffentliche Unternehmen gilt die gleiche E-Invoicing Pflicht. Diejenigen, die Papierrechnungen senden, müssen mit Strafen rechnen. Erwartet wird dadurch eine Kosteneinsparung von ca. 165 Mio. € pro Jahr.
INPOSIA als PEPPOL-Zugangspunkt verbindet Sie mit dem OpenPEPPOL-Netzwerk und tauscht Daten sicher und ohne Roaminggebühren über den Zugangspunkt des Empfängers aus. INPOSIA ist ein PEPPOL Access Point und ist befugt Kunden an das PEPPOL-Netzwerk anzubinden.
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Muzaffer Havcarci
INPOSIA e-Invoicing Spezialist