Osteuropa:
Welche Länder nutzen CTC?
Vor Kurzem haben einige Länder in Osteuropa mit der Einführung der kontinuierlichen Transaktionskontrollen (CTC) begonnen. Das System soll dazu dienen, Steuerbetrug zu bekämpfen und die Mehrwertsteuerlücke zu verringern.
Lettland
Lettland gehört zu den Ländern, die kürzlich bekannt gegeben haben, dass sie ein neues CTC-System einführen wollen. Die lettische Regierung billigte ein, ein elektronisches Rechnungsstellungssystem einzuführen. Die elektronische Rechnung soll als Pflicht für B2B- und B2G-Transaktionen ab 2025 eingeführt werden. Den Rahmen des Systems soll das PEPPOL-Netzwerk bilden. Mehr Einzelheiten werden im Laufe des Jahres 2022 bekanntgegeben.
Serbien
Die Einführung des CTC-Rahmens in Serbien entwickelt sich sehr rasch, sodass es einigen Interessengruppen sogar etwas zu schnell geht. Das serbische Finanzministerium hat deshalb den Termin für das Inkrafttreten des CTC-Systems für B2G-Transaktionen auf Ende April 2022 verschoben. Somit bleibt den entsprechenden Interessengruppen genügend Zeit sich an das neue System für die elektronischen Rechnungen anzupassen.
So sieht der Zeitplan aus:
ab 1. Mai 2022
ab 1. Juli 2022
Pflicht zum Empfangen und Aufbewahren elektronischer Rechnungen für alle Steuerpflichtigen
ab 1. Juli 2022
ab 1. Januar 2023
Pflicht aller Steuerpflichtigen, elektronische B2B-Rechnungen über das CTC-System auszustellen
Slowenien
Bereits im Juni 2021 legte das Finanzministerium dem slowenischen Parlament einen Gesetzesentwurf vor, der die verbindliche Einführung der elektronischen Rechnung in Slowenien enthält. Verpflichtet, Rechnungen im elektronischen Format auszutauschen, sei allerdings zunächst nur der B2B-Bereich. Bei B2C-Transaktionen konnten die Verbraucher wählen, ob sie ihre Rechnungen in elektronischer Form oder traditionell als ausgedrucktes Dokument erhalten wollten.
Der Gesetzesentwurf wurde allerdings vom Finanzministerium zurückgezogen, da es Meinungsverschiedenheiten der Interessengruppen gab. Das Finanzministerium möchte den Entwurf nun überarbeiten, um das Verfahren zu vereinfachen und den Verwaltungsaufwand für Unternehmen gering zu halten. Es wird immer noch über die Einführung des CTC-Systems diskutiert. Jedoch ist zu erwarten, dass aufgrund der anstehenden slowenischen Parlamentswahlen im April 2022, die Entwicklungen der CTC-Reform frühestens im Sommer 2022 weiter voranschreiten.
Slowakei
In der Slowakei wurde vor Kurzem ein Gesetzesentwurf veröffentlicht, der die Einführung des CTC-Systems regelt. Das CTC-System soll dazu dienen, die Mehrwertsteuerlücke zu senken sowie den Erhalt von Echtzeitinformationen zu bewerkstelligen. Der Zeitplan für die Einführung des Elektronischen Rechnungsinformationssystems (IS EFA, Informačný systém elektronickej fakturácie) in der Slowakei sieht wie folgt aus:
ab Januar 2022
e-Invoicing mit CTC für den B2G-, G2G- und G2B-Bereich
ab Januar 2023
e-Invoicing mit CTC für den B2B-, B2C- und G2G-Bereich
ab Januar 2023
Polen
Am 18. November 2021 wurden die Regelungen bezüglich des CTC-Systems veröffentlicht und es wurde somit bekannt gegeben, dass es ab Januar 2022 möglich ist, das Krajowy System e-Faktur (KSeF) als freiwilliges System einzuführen und zu verwenden. Das Ziel ist es, ab Januar 2023 die freiwillige Nutzung auf die Verpflichtung für den B2B-Sektor auszuweiten.
Rumänien
Rumänien hat die größte Mehrwertsteuerlücke in der EU und um diese zu bewältigen, wurde nun auch eine CTC-Regelung beschlossen. Hierfür wurde im Oktober 2021 der rechtliche Rahmen festgelegt, der die Einführung des e-Factura-Systems, die rumänische Struktur für e-Invoicing sowie die grundlegenden technischen Spezifikationen für das CTC-System regelt. Das rumänische e-Factura-System wurde bereits am 6. November 2021 als freiwilliges System eingeführt. Diese Regelung gilt für Lieferanten, die sowohl B2B- als auch B2G-Transaktionen abwickeln. Für das weitere Mandat wurden noch keine weiteren Informationen sowie Daten bekannt gegeben.
Ausblick
Sobald es neue Informationen zu der Einführung des CTC-Systems gibt oder neue Länder dazukommen, welche die Transaktionskontrollen einführen möchten, wird INPOSIA Sie darüber informieren und up-to-date halten.

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